Auch Lions werden nervös! Immer wenn sie etwas planen, haben alle Mitglieder als Ziel, einen guten Verwendungszweck und die hierfür erforderlichen Geldmittel vor Augen. Wenn Sie sich, wie in diesem Jahr, vorgenommen haben der Grundschule in Freudenberg das Geld für neue Musikinstrumente zur Verfügung zu stellen, dann setzten sie alle Kraft daran, dieses Ziel zu erreichen.
Wenn es aber dann bitter kalt wird und es beginnt, wie aus Eimern zu regnen, keine verlässlichen Zahlen aus dem Kartenverkauf vorliegen, das Pausenzelt im Schlamm steht, dies und das nicht geklappt hat, ja dann fragt sich so mancher ehrenamtlicher Helfter: „Wird es heute klappen? Kommen die Menschen zum Konzert, werden sie unsere Arbeit unterstützen, wird die Kirche voll und werden wir unser Ziel erreicht?“
Und erst dann, wenn die ersten Besucher vor dem kleinen Holztisch mit der alten Blechkasse stehen, hinter der Petra die Karten und das Wechselgeld bereit hält und nach dem Erwerb ihrer Eintrittskarte fragen, dann ist „Weihnachten“ und das Ziel in greifbarer Nähe.
Der Lions Club Freudenberg bedankt sich herzlich bei allen Konzertbesuchern des Weihnachtskonzerts, der Kirchengemeinde Friesenhagen, dem Pfarrer, den Helfern vom Malteser, den Presse-Vertretern Peter Böcking von der Siegener Zeitung und Knut Lohmann von der Rundschau, den Sponsoren, bei Christiane Szliska für die gute Vorbereitung und Durchführung der gesamten Organisation und allen Lions für ihren unermütlichen Einsatz, ob am Glühweintopf oder an der „Gulasch-Kanone! Wir haben es wieder einmal geschafft, die Instrumente können kommen!
An dieser Stelle ist es mir eine besondere Freude, Ihnen liebe Leserin, lieber Leser den Artikel von Peter Böcking/Siegener Zeitung zur Lektüre anbieten zu dürfen. Von ihm stammt auch die Headline dieses Artikels, die er der Gräfen Hatzfeld von den Lippen abgelesen hat. Herr Böcking hat außerdem die richtigen Worte gefunden, den Abend im Ganzen zu beschreiben. Gelernt ist eben gelernt.
Hier ist sein Erlebnisbericht:
„Im Wohnzimmer bei den Engeln“
Benefiz-Advents-Konzert des Freudenberger Lions Clubs mit dem Kammerorchester der Philharmonie Südwestfalen
bö Friesenhagen. „Es ist immer eine große Freude, wenn Menschen zusammenkommen, um auf einer gemeinsamen Ebene etwas zu erleben. Wie in diesem Fall die Musik.“ Angelika Gräfin Hatzfeld, Schirmherrin des Adventskonzerts Lions Clubs Freudenberg, zeigte sich aber nicht nur froh über alles, was Menschen, vor allem wenn sie sich nicht kennen, zusammenbringt, sondern brachte in ihrem Grußwort die Stimmung der Vorweihnachtszeit auf den Punkt. Beim Stimmen der Instrumente habe sie sich bereits gefühlt wie in Gottes Wohnzimmer bei den Engeln.
Das war zweifellos ein Kompliment für das Kammerorchester der Philharmonie Südwestfalen (wenn eine Harfe im Spiel ist, dann liegt das Bild mit den Engeln nahe), aber auch treffliche Bezeichnung für das Friesenhagener Gotteshaus, in dem die „Löwen“ in diesem Jahr ihr Benefizkonzert ausrichteten. Dem Zauber der vorweihnachtlich geschmückten Sankt-Sebastianus-Kirche vermochte sich wohl niemand zu entziehen.
Aloys Lükewille, Präsident des Lions-Clubs Freudenberg, dankte in seiner Begrüßung der Kirchengemeinde und vor allem allen Spendern, die in den vergangenen sechs Jahren die Benefizveranstaltung unterstützt haben. In diesem Jahr erfährt die Grundschule Freudenberg Hilfe beim Aufbau eines Orffschen Instrumentariums (nach der Konzertpause wurde symbolisch ein Instrument überreicht).
BZ Schulleiter Rolf Aufschläger und Musiklehrerin Leonore Post von der Freudenberger Grundschule freuten sich mit Sponsor Gunter Gerbershagen und Lions-Präsident Aloys Lükewille (von links) über das symbolisch überreichte Instrument.
Außerdem wird die Rettungshundesstaffel des Malteser Hilfsdienstes in Siegen unterstützt. Wie die voll besetzte Kirche bewies, hatten sich viele Menschen entschlossen, den Lions beim Helfen zu helfen. Sogar der Erlös aus dem Verkauf, der im eigens vor dem Gotteshaus aufgebauten Zelt in der Konzertpause angebotenen Leckereien, wird für einen guten Zweck verwendet.
Wunderbar in die Atmosphäre des Kirchenraums schmiegten sich die Klänge des Kammerorchesters der Philharmonie Südwestfalen. Itsuko Mitsugaki-Jung (Mezzosopran), Ulla von Randow (Harfe), Eva-Maria Franken (Flöte), Uta Fronauer-Geis (Violine) und Naotaka Maejima (Violoncello) hatten ein festliches Musikpaket geschnürt. Das Quintett überzeugte dabei nicht „nur“ mit Interpretationen auf hohem Niveau, sondern auch durch ansteckende Spielfreude. „Schwereren“ Stücken zum Beispiel von Telemann oder Joh. Chr. Bach (zu den Schülern des jüngsten Bach-Sohns zählte auch Mozart) standen einfache nur „schöööne“ Kompositionen wie Vivaldis festlich-fröhliches Cantabile und Largo für Flöte und Harfe oder Saint-Saens zu Herzen gehende Romanze F-Dur für Geige und Harfe zur Seite. Ein finaler Höhepunkt war – vor dem gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern – Telemanns Weihnachtskantate G-Dur „Jauchzet, frohlocket“.
Das prima getimte Zusammenspiel der Instrumentalisten krönte Itsuko Mitsugaki-Jung mit ihrer Stimme, die auch bei traditonellen Weihnachtsliedern aus Italien (Canzone die Zampognari) oder Katalanien (Cansó de Nadal) gut zur Geltung kam. Lang anhaltender Beifall belohnte das Kammerorchester am Ende eines stimmungsvollen Konzerts.
